Vogelschutzgebiet Garstadt
Das Vogelschutzgebiet Garstadt bei 97493 Bergrheinfeld ist ein im Landkreis Schweinfurt gelegenes Naturschutzgebiet, welches aus einem ehemaligen Sand- und Kiesabbaugebiet entstanden ist. Der Bau des Kernkraftwerks in Grafenrheinfeld im Jahre 1970 war Auslöser für das Schutzgebiet, da Naturschützer auf Ausgleichsflächen bestanden haben. Das AKW wurde 2015 vom Netz genommen. Im Jahre 1988 wurden die ehemaligen Kiesgruben und der große Weiher unter Naturschutz gestellt. Im Jahre 2001 wurden weitere Weiher und Uferbereiche mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet verbunden.
Das Vogelschutzgebiet liegt südlich von Schweinfurt und wurde sich selbst überlassen, wobei sich ein Naturparadies entwickelt hat. Hunde mitführen noch Fahrrad fahren ist in dem Vogelschutzgebiet untersagt. Vom Parkplatz zum Aussichtsturm sind es nur wenige Meter. Auf dem Turm angelangt, wird man mit einer beeindruckenden Aussicht über den großen und kleinen See belohnt. In den Morgenstunden ist es sehr positiv für den Fotografen, dass die Sonne im Rücken ist.
Wer gerne wandert, kann sich hier durch mehrere Naturparadiese bis zum Sauerstöcksee gehtechnisch austoben. Vom Aussichtsturm kann der Weiher umrundet werden, wobei allerdings nur maximal fünf Einbuchtungen zum See vorhanden sind. Zu diesen Stellen, welchen einen Einblick auf den See geben, sollte man sich langsam nähern. Wer auf dem Umrundungsweg mit offenen Augen wandert, wird je nach Jahreszeit noch mehr entdecken und ein Makroobjektiv ist empfehlenswert.
Lageplan NSG Vogeschutzgebiet Garstadt (Bergrheinfeld)
Der Parkplatz, um in das Vogelschutzgebiet zu gelangen, liegt zirka 500 Meter vom Vogelbeobachtungsturm entfernt. Um zum Parkplatz „Anreise mit dem Kraftfahrzeug“ zu gelangen; nicht nach Garstadt navigieren (falsche Mainseite). Den Weg an der Kläranlage „gelb markiert“ hineinfahren und diesen weiter folgen bis zum Parkplatz. Zirka auf halber Fuß-Wegstrecke (türkis markiert) zum Vogelbeobachtungsturm befindet sich eine Schranke mit Information- und Hinweisschildern. Hunde sind im Vogelschutzgebiet nicht erlaubt! Fahrräder können kurz vor der Schranke abgestellt und an den Fahrradgestellen befestigt werden, denn Fahrräder im Vogelschutzgebiet sind nicht erlaubt!
Vom Vogelbeobachtungsturm kann man denn Weg weiterfolgen. Die türkise Markierungen zeigen Einblicke in die Vogelinsel vom Vogelschutzgebiet und in das Gewässer in das erweiterte Vogelschutzgebiet. Leider fehlen hier auf der Wegstrecke generell Sitzbänke, auf denen man entspannt auf die Weiher oder den Main blicken könnte. Der orange markierte Wanderweg bietet keinerlei Einblick mehr in die Weiher des Vogelschutzgebiets. Die Wanderung kann natürlich unbegrenzt ausgedehnt werden nach Norden zum Garstädter Holz, weiter nach Osten zum Elmuß und weiter nach Norden zum Sauerstöcksee.
Der Haubentaucher mit wissenschaftlichen Namen “Podiceps cristatus“ ist eine elegante Erscheinung mit seinem langen Hals und der Kopfhaube. Der etwa stockentengroße Vogel mit 45 bis 51 Zentimeter Körperlänge ist nicht sonderlich scheu und kann bis zu 45 Sekunden unter Wasser verweilen. Dabei erreichen Sie eine Tauchtiefe bis zu 20 Metern. In der Regel beträgt ein Tauchvorgang weniger als 45 Sekunden bei einer Tauchtiefe von 5 Metern und einer Tauchlänge von vier Metern. Die längste Tauchstrecke, welche bei einem Haubentaucher nachgewiesen wurde, betrug 40 Meter.
Die Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen ist nicht einfach. Das Männchen ist meist größer und besitzt einen breiteren Kragen, sowie eine längere Kopfhaube. Das Spektakel vom Balzverhalten, welches im Winter beginnt und sich bis in den Februar hineinzieht, findet auf freier Wasserfläche statt. Zu den Balzritualen gehört die Pinguinpose und heftiges Kopfschütteln mit gespreizter Federhaube.
Zirka ab Mai können die Jungvögel bei den ersten Ausflügen mit den Eltern beobachtet werden. Ein Haubentaucher kann ein Alter von 15 Jahren erreichen. Sie ernähren sich von Fischen, Insekten, Frösche, Kaulquappen, Molche und Schnecken.
Bilder aus dem Vogelschutzgebiet bei Garstadt (Bergrheinfeld)
Auf der Vogelschutzinsel macht ein Teleobjektiv Sinn, denn nicht alle Vogelarten sind in unmittelbarer Nähe, welches nur selbstverständlich ist.
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