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Eichelhäher, der Polizist des Waldes

Der Eichelhäher (Garrulus glandarius) ist ein Singvogel und gehört zur Ordnung der Sperlingsvögel, Familie der Rabenvögel. In West-, sowie Südeuropa sind die zirka 35 Zentimeter großen Eichelhäher meist Standvögel und bleiben das ganze Jahr über in einem Gebiet. Bei der Rückreise in die Heimatgebiete meidet der Eichelhäher offene Flächen und orientiert sich an Küsten- und Uferlinien, sowie and Waldgebieten, da sein eigentlicher Lebensraum der Wald ist. Da der Mensch Einfluss auf die Gebiete nimmt, zum Beispiel durch Waldrodung, kann das zu einer deutlichen Abweichung von der Zugrichtung führen.

Vom Eichelhäher gibt es viele verschiedene Variationen (Aussehen, charakteristische Merkmale), wobei 70 Unterarten bekannt, aber nur 34 Arten anerkannt sind. Seiner Lieblingsspeise, den Eicheln, verdankt er seinem Namen und der Garrulus glandarius kann bis zu zehn Eicheln im Kehlsack transportieren. Er ist ein Waldfreund, da er Eicheln und andere Waldfrüchte für den Wintervorrat im Boden vergräbt, welche teilweise austreiben und für neuen Baumbestand sorgen.

 

Der Eichelhäher ist ein Meister der Imitationen und kann Töne wiedergeben, die sich nach einem Graureiher, oder Mäusebussard anhören. Bei Eichelhäher, die in Gefangenschaft gehalten wurden, stellte man fest, dass sie sich weitere Stimmen aneigneten, wie vom Sperling, Amsel, Dohle und der Elster. Sogar menschliche Pfiffe, Babylaute und der Kanarienvogelgesang wurde nachgeahmt. Der Waldvogel, Garrulus glandarius, kann auch einen markanten rätschenden Alarmruf von sich geben, den alle Vögel in der Nähe zu verstehen scheinen. Durch diesen Alarmruf erhielt er auch den Namen -Polizist des Waldes-.

Der Eichelhäher, welcher ganzjährig ein Revier von nicht bekannter Größe bewohnt, ist auch in einer Höhe, wie im Himalaya, von 3300 Metern anzutreffen. Die pflanzliche Nahrung besteht aus Eicheln und weitere Nussfrüchte, wie Bucheckern, Haselnüsse und Edelkastanien. Fehlt diese Nahrungsquelle gänzlich, oder ist diese nicht ausreichend, wird auf ähnliche Früchte von der Beschaffenheit ausgewichen, wie Buchweizen, Getreide und Mais. Die tierische Nahrung besteht meist aus Raupen, Käfer, Blattwespen, Heuschrecken, Engerlinge und als Nahrungsergänzung, dafür aber seltener: Spinnen und Gliederfüßler.

Der Eichelhäher baut seine flachen Nester aus Zweigen mit etwas Moos in den Baumwipfeln. Im Winter haben Meisen, Finken und Spatzen keine Angst vor dem Eichelhäher, da er nur im Sommer die Nester der kleineren Vögel plündert, um Nahrung für seinen Nachwuchs zu bekommen.

 

Eichelhäher Aussehen. Aussehen Eichelhäher Aussehen des Eichelhähers
Eichelhäher: Kopf, Auge, Bartstreifen. Eichelhäher: Kinn/Kehle beige-grau Eichelhäher: schwarz-blaue Flügeldecke

Ein pfiffiger Schlaumeier

Der Eichelhäher hat viele verschiedene Namen, wie der Holzhäher, Spiegelhäher, Nussert, Eichelrabe, Hehara, Holzschreier, Eichelkrähe und viele weitere. Der Eichelhäher mit seinen kurzen Beinen bewegt sich hüpfend. Die Waldvögel, die zirka 3 bis 5 Eier zur Brut (April bis Juni) legen, können ein Alter von 17 Jahren erreichen. Die Sterberate im ersten Lebensjahr ist mit 61 Prozent enorm hoch. Gartenbesitzer in Waldrandlage werden den Eichelhäher eher zu Gesicht bekommen.

Sein Aussehen ist taubengroß mit einem rosabraunen bis rötlichgrauen Körper. Mit zirka 35 Zentimetern Körperlänge gehört er zu den mittelgroßen Rabenvögeln. Ein schwarzer Bart schmückt ihn rechts und links des schwarzgrauen Schnabels. Er besitzt schwarz-weiße Flügel und hat faszinierend schillernd schwarz-blau gebänderte Flügeldecken, welcher den Waldvogel als Eichelhäher gut identifizieren lassen. Der Kopf ist je nach Unterart sehr auffällig und ist weiß mit länglich schwarzen Federstreifen, welche bei Erregung zu einer Haube aufgestellt werden können. Oft ist um das Auge das Gefieder weiß mit schwarzer Strichelung. Die Fiederung an Kinn/Kehle ist beige, grauweiß bis weiß.

In der Mauser sieht der Eichelhäher aus, wie ein gerupftes Hühnchen. Eulen, Krähen, Falken und Greifvögel sind Feinde des Waldvogels.
Der Eichelhäher, ein Waldvogel und Waldfreund.
Eichelhäher, Elster und Krähen leben meist in einem Revier und greifen auch gemeinschaftlich den Feind an. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass verschiedene Vogelarten miteinander durch Laute und Gefiedergestik kommunizieren.

 

Anhand von Beobachtungen in den letzten Jahren konnte festgestellt werden, dass der Eichelhäher auf unserem Grundstück in Baden-Württemberg, 97990 Weikersheim nicht nur an Bestandsgröße zugelegt hat, sondern dass auch der Eichelhäher standorttreu geworden ist. Die Standorttreue kann auch mit der Ganzjahresfütterung, besonders intensiv in den Wintermonaten, zusammenhängen. Trotz der regelmäßigen Fütterungen und fast unveränderlichen Umgebung (das Tarnzelt wurde gelegentlich umplatziert) bleibt der Eichelhäher sehr aufmerksam und ergreift bei der kleinsten Störung die Flucht. In diesem Zuge ist zu erkennen, wie alle anderen Vögel ebenfalls in Aufruhr sind.

Kurzfilm Eichelhäher

Der farbenfrohe und einfühlsame Singvogel

Ist der farbenfrohe Eichelhäher männlich oder weiblich? Normalerweise sind die Männchen in der Tierwelt farbenfroher und bunter anzuschauen und die Weibchen kommen eher mit einem schlichten Aussehen daher. Bei den farbenprächtigen Eichelhähern kann das Geschlecht nicht eindeutig bestimmt werden, da beide Rabenvögel ein identisches Federkleid besitzen.

Forscher haben herausgefunden, dass der männliche Eichelhäher die Partnerin mit Ihren Zu- sowie Abneigungen wahrnimmt und darauf eingeht. Der Eichelhäher füttert seine Liebste und ohne direkte Signale ermittelt das Männchen, auf welches Futter seine Partnerin am meisten Lust hat. Während der Fütterung stellt der Eichelhäher die Mahlzeit um, noch bevor die Partnerin genug von der einen Nahrung hat. Das ist der Beweis, dass sich Vögel in den anderen einfühlen können und diese Fähigkeit wurde bislang nur den Menschen und Affen zugeordnet.

Der Eichelhäher ist ein Wildvogel und sollte nicht gezähmt werden, damit er in freier Wildbahn überleben kann. Das Sozialgefüge bei jungen Rabenvögeln ist stark ausgeprägt. Sie schnäbeln und erzählen leise in der Dämmerung miteinander und auch die Eltern werden Ihre Pfleglinge nicht allein zurücklassen.

Ein vollständig befiedertes Jungtier, welches sich augenscheinlich hilflos auf dem Boden befindet, sollte erst beobachtet werden, denn es könnte sich um einen Ästling handeln, welcher gerade das Nest verlassen hat. Diesen Ausreiser kann man einige Stunden beobachten und wenn keine Eltern sich dem Annehmen, oder dieser sogar verletzt ist, sollte man so fair sein und dem kleinen Piepmatz helfen. Nackte und nicht befiederte Jungvögel sollten behutsam ins Nest zurückgesetzt werden. Da Vögel keinen empfindlichen Geruchssinn besitzen und sich am menschlichen Geruch nicht stören, kann das Zurücksetzen des Nestlings mit der puren Hand geschehen.

Bei einem wehrhaften Vogel schützen Sie sich mit einem Handschuh vor den spitzen Krallen und dem eventuellen wehrhaften Schnabel.

Vogel gefunden – was tun?
https://www.nabu-vogelschutzzentrum.de/

Der Eichelhäher, Singvogel, Sperlingsvogel aus der Familie der Rabenvögel.

Bilder vom Eichelhäher mit Nuss, im Flug, im Vogelhaus, mit dicken Backen….

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