Schmetterlinge, Falter, Schwärmer und Raupen digital fotografiert
Schmetterlinge, Lepidoptera, sind nach den Käfern, eine der artenreichsten Insekten. Es gibt weltweit, bis auf der Antarktika, zirka 160.000 Arten und es kommen pro Jahr zirka 700 neue Arten dazu. Ein Schmetterlings-Ei entwickelt sich zu einer Raupe, welche noch flugunfähig ist. Die Raupe vergrößert sich und häutet sich mehrmals, bis sie sich letztendlich in einen Ruhezustand begibt. Als „Puppe“ finden nun wesentliche Veränderungen statt. Sie erlangen eine flugfähige Form und dabei entstehen auch Flügel. Der Schmetterling hat vier Entwicklungsstadien: Ei, Raupe, Puppe und Falter, eine vollständige Metamorphose. Der Falter, auch als Imago bezeichnet, nehmen durch Ihren Saugrüssel meist flüssige Nektarnahrung auf. Die zarten Flügel bestimmen die gesamte Gestalt des Falters. Es gibt Falter, wie der Eulenfalter aus Südamerika, der Königin-Alexandra-Vogelfalter, oder der Atlasspinner aus Südostasien, welche eine Flügelspannweite von 20 bis 30 Zentimetern besitzen. Die Flügel der Falter sind sehr wichtig, denn sie dienen zur Artenbestimmung. Teilweise bestehen nur sehr geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten. Die Flügel der Schmetterlinge dienen als Tarnung, Täuschung oder Warnung. Durch die vielseitigen Flügelzeichnungen, wie Tieraugen, werden gefährliche und giftige Tierarten imitiert. Dies ist besonders wichtig, da der Falter viele unterschiedliche Fressfeinde besitzt. Der größte Feind sind die insektenfressenden Vögel. Hauptfeind der Nachtfalter sind Fledermäuse. Der Falter nimmt als Nahrung auch Honigtau von Läusen, Pflanzensäfte und den Saft von faulendem Obst auf. Einen Schmetterling zu berühren ist eine Sünde, denn die schuppenartigen Flügel können zerstört werden. Dies führt dazu, dass der wunderschöne Schmetterling nicht mehr, oder nur noch erschwert, fliegen kann. Letztendlich muss dieser verhungern, oder wird von einem Fressfeind getötet.
Bildbestimmung unterschiedlicher Schmetterlinge (Tag-, Nacht- und Edelfalter) | |||
Distelfalter | Taubenschwänzchen | Tagpfauenauge | Kaisermantel |
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Kleiner Perlmutterfalter |
Großes Ochsenauge |
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Distelfalter gehören zu der Familie der Edelfalter und fehlen am Nordpol, Südpol, sowie in Südamerika. Ansonsten ist er weltweit verbreitet. Auf der Unterseite der Flügel sind die Farben deutlich heller als auf der Oberseite. Die Falter sind nicht besonders wählerisch bei der Auswahl des Blütennektars, bevorzugen aber Distelblüten und werden vom Schmetterlingsflieder angezogen. Der Distelfalter ist an den Flügeln zu erkennen, dabei sollten sie ausgebreitet sein. Die Flügelspitzen sind schwarz mit weißen Flecken und Punkten. Vorder- und Hinterflügel sind im Gesamtbild orange bis hellbraun, dabei schmücken schwarze Punkte und Zeichnungen die Flügel. Eine umfangreiche Studie hat ergeben, dass die Distelfalter rekordverdächtige 15.000 Kilometer im Jahr zurück legen. Dabei fliegt der kleine Schmetterling von Skandinavien bis nach Westafrika und nach der Überwinterung wieder zurück. Für diese extreme Gesamtreise (hin- und zurück) werden sechs Generationen benötigt. Der Falter kann eine Flughöhe von 1000 Meter erreichen. In dieser Höhe hat er günstige Luftströmungen, die der Edelfalter für seine extreme Flugwanderung ausnutzt. Alleine im Jahr 2009 überquerten 11 Millionen Schmetterlinge den Ärmelkanal und bei der Rückreise waren es sogar 26 Millionen Schmetterlinge. Die ersten Distelfalter sind in Deutschland ab April, spätestens Mai zu sehen. Mit sinkender Temperatur, zirka Oktober, wird die Rückreise eingeleitet. Die Schmetterlinge, welche in den kälteren Regionen bleiben, sterben meist im Winter.
Der Schmetterling Tagpfauenauge mit wissenschaftlichen Namen Aglais io stammt aus der Familie der Edelfalter und wurde Schmetterling des Jahres 2009. An den wunderschönen Augenflecken auf den Flügelspitzen der Hinter- und Vorderflügel kann der Tagschmetterling leicht bestimmt werden. Tagpfauenaugen besitzen keine Erfahrungen mit Blüten und finden Nahrung anhand Ihres Geruchssinnes. Erfolgt ein Fehlschlag bei der Nahrungssuche, wird der Geruchssinn neu ausgerichtet und angepasst. Der Schmetterling ist an seinen gelb, blau, schwarzen Augenflecken an den Vorder- und Hinterflügeln gut zu bestimmen.
Die Raupe des Tagpfauenauges besitzen einen schwarzen Körper mit vielen weißen kleinen Punkten. Der Körper weist schwarze Dornen auf und der Kopf ist ebenfalls schwarz ohne weiße Punktzeichnung. Die Flügelunterseiten sind dunkelgrau bis schwarz marmoriert. Im Ruhezustand werden die Flügel zusammengeklappt und der Edelfalter sieht dann aus wie ein dürres, vertrocknetes Blatt oder eine Baumrinde. Nähert sich ein Feind werden die Flügel ruckartig auseinandergeklappt, wobei ein zischendes Geräusch erzeugt wird. Die großen Augenflecke lassen zum Beispiel Vögel zurückschrecken, da den Fressfeinden ein sehr großes Tier mit den Augen vorgetäuscht wird. Die Gefahr ist erst einmal gebannt. Augenflecke sind eine augenähnliche Zeichnung, welche oval- oder kreisförmig auf Körperoberflächen von Tieren zu sehen sind. Ein Augenfleck, auch Ozelle genannt, haben unterschiedliche Funktionen. Häufig dient eine Ozelle zur Abwehr von Fressfeinden, so auch beim Tagpfauenauge. Die Vögel erkennen beim Edelfalter die großen Augen und schrecken dann zurück. So ist das Tagpfauenauge erst einmal in Sicherheit.
Der Kleine Perlmutterfalter mit wissenschaftlichen Namen Issoria lathonia kann mit dem Schmetterling Kaisermantel verwechselt werden, da sie sich sehr vom Flügelmuster ähneln. Der Edelfalter Kleiner Perlmutterfalter ist ein Sonnenanbeter und besonders im Herbst und an kühlen Tagen sonnen sich die Tagfalter gerne. Sie fliegen im Zeitraum von April bis zirka Oktober und erreichen eine Flügelspannweite von 35 bis 45 Millimetern. Bei genauer Beobachtung und als Bestimmung des Perlmutterfalters kann man an den vorderen Flügelspitzen, sowie auf den Hinterflügeln, die kleinen Perlmuttflecken entdecken. Die Edelfalter sind in der roten Liste für Baden-Württemberg als stark gefährdet (Kategorie 2) gelistet.
Schmetterlinge besitzen durch ihre verschiedene Flügelform und Art, unterschiedliche Flugarten.
Sie können Flattern und Gleiten, oder begeben sich in einen Schwirrflug. Die Flügel werden nicht nur einfach auf- und abgeschlagen, sondern formen zum Antrieb eine symbolische 8. Die Schwärmer, wie das Taubenschwänzchen, gehören zu den schnellsten Faltern und werden auch gerne mit einem Kolibri verwechselt. Das Taubenschwänzchen ist ein typischer Nachtfalter, welcher auch tagsüber fliegt. Vor Flugbeginn müssen sich die Tiere aufwärmen, deshalb sieht man auch Falter auf Steinen mit ausgebreiteten Flügeln sitzen. Nachtfalter erwärmen sich durch das Vibrieren der Flügel. Einige Tiere, die in Klimazonen leben überwintern, so auch der Zitronenfalter und das Tagpfauenauge. In hohlen Bäumen, Garagen, Dachboden oder Tiergehegen verstecken sie sich und verharren dort regungslos. Die meisten Schmetterlinge überwintern allerdings als Raupe oder Puppe. Die Wanderfalter legen mehrere tausende Kilometer zurück um in wärmere Regionen zu gelangen.
Kleiner Fuchs | Der Admiral |
Der Edelfalter kleiner Fuchs ist an der Oberseite des Flügels, besonders in den Spitzen zu erkennen. Hier ist ein typisches schwarz, gelb und weißes Fleckenmuster zu erkennen, gefolgt von einem großen und zwei kleinen schwarzen Flecken „Punkten“. Am Flügelrand ist ein wunderschöner Fleckensaum zu erkennen. Der Edelfalter kann in einer Höhe von 3000 Meter angetroffen werden und sind weit verbreitet. Der kleine Fuchs versucht im Winter an geschützten Orten zu überwintern, wie in Kellergängen, Garagen, oder in natürlichen Verstecken.
Der Admiral ist ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter mit wissenschaftlichen Namen Vanessa atalanta. Die vorderen Flügelunterseiten entsprechen mit kleinen Unterscheidungen der Oberseite, wobei die Hinterflügel auf der Unterseite in verschiedenen Brauntönen marmoriert sind. Die Brauntöne werden durch rötliche, schwarze und violette Farben ergänzt. Der Schmetterling aus der Unterfamilie der Fleckenfalter gehört in Mitteleuropa zu den Wanderfaltern und hat eine Flügelspannweite von zirka 50 bis 65 Millimetern. Der weit verbreitete Schmetterling kann an seinen braunen Flügeln bestimmt werden, die zur Spitze der Flügeloberseiten hin schwarz werden und zirka in der Flügelmitte befindet sich eine rot-orange gezackte Binde. Vom Admiral gibt es zahlreiche Variationen, wobei die Farben der Binden am Ende und in der Mitte auf der Flügeloberseite nicht unterschiedlicher sein können. Diese gestalten sich von orange, gelb bis hin zu rot. Die weißen Flecken auf den Flügeln sind nicht konstant und variieren.
Das Taubenschwänzchen gehört eigentlich zu den nachtaktiven Schmetterlingen, wobei es auch tagsüber sehr aktiv ist. Gerne wird es mit einem Kolibri verwechselt. Die Wanderfalter haben einen knapp drei Zentimeter langen Saugrüssel und lieben Blüten mit langen Kelchen. Die flinken Flieger erreichen eine sagenhafte Geschwindigkeit von 80 km/h und können in 14 Tagen bis zu 3000 Kilometer zurücklegen. Die Schwärmer, die extreme Mittagshitze meiden, kommen auf eine Flügelschlagfrequenz von bis zu 90 Schläge in der Sekunde.
Der Kleinschmetterling Buchsbaumzünsler mit wissenschaftlichen Namen Cydalima perspectalis erreicht eine Flügelspannweite von zirka 40 bis 45 Millimetern und tritt von April bis Oktober bei Dunkelheit in Erscheinung. Die Larven des Buchsbaumzünslers bevorzugen die älteren Blätter des Buchsbaums und lagern somit einige der über 70 bekannten Gifte des Busches ein. Die Raupen werden für Fressfeinde somit giftig und geschmacklich unattraktiv für Fressfeinde. Trotzdem wurde in den letzten Jahren beobachtet wie, besonders Meisen, die Raupen an ihre Nachzucht verfüttert wurde. Zu Beginn der Epidemie in Deutschland hatte der Buchsbaumzünsler kaum Fressfeinde. Mittlerweile hat sich das Fressverhalten einiger einheimischer Tiere verändert und so konnte beobachtet werden, dass Spatzen, Kohlmeisen, Buchfinken und einige Wespenarten die Raupe gezielt aufsuchen und verzehren. Die schönen Nachtfalter mit Namen Buchsbaumzünsler stammen aus Japan sowie China und haben einen großen Appetit. Sie lieben, wie aus ihrem Namen schon abzuleiten ist, Buchsbäume. Der Schmetterling wurde vermutlich mit einem Containerschiff mit Buchsbäumen aus Asien nach Europa importiert. In Deutschland wurde er im Jahre 2006 entdeckt und hat sich mittlerweile in ganz Europa ausgebreitet.
Die Gammaeule mit wissenschaftlichen Namen Autographa gamma ist auch bekannt unter den Namen Pistoleneule und ist ein Schmetterling. Der Nacht-, dämmerungs- und tagaktive Nachtfalter stammt aus der Familie der Eulenfalter. Die Schmetterlinge, welche in Asien und Europa verbreitet sind, erreichen eine Flügelspannweite von 35 bis 40 Millimeter und sind grau bis braun gefärbt. Sie sind gut zu bestimmen durch das charakteristische Zeichen auf den Vorderflügeln, welches ein Gamma aus dem griechischen Alphabet ähnelt. Die Gammaeule kann je nach Witterung von Februar bis Dezember vorkommen. In Mitteleuropa ist die Hauptflugzeit zwischen Mai und Oktober. Die Nachtfalter können in manchen Jahren massenhaft auftreten und massiven Schaden an Kulturpflanzen anrichten. Sie orientieren sich beim nächtlichen Flug am Mondlicht und wie bei allen Nachtfaltern, werden auch die Gammaeulen von künstlichen Lichtquellen angelockt. Mit ihrem langen und ausgeprägten Saugrüssel kommen die Eulenfalter in sehr tiefe Blütenkelche, um Nektar zu saugen.
Kurzfilme Schmetterlinge
Der aktuelle Kurzfilm zeigt einen Admiral mit wissenschaftlichen Namen „Vanessa atalanta“ und das Tagpfauenauge an den kleinen Blütenkelchen vom Sommerflieder. Mit dem Saugrüssel dringen die Edelfalter tief in die kleinen Blütenkelche ein und nehmen somit die Nahrung auf. Der Kurzfilm wurde mit einer Canon EOS 5D Mark IV und einem Makroobjektiv EF100 L IS USM aufgenommen.
Schmetterlinge, Edelfalter, Nachtfalter, Tagfalter und Schwärmer digital fotografiert
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