Tarnzelt Buteo Mark II Photo Gear im Härtetest
Das Einmann-Tarnzelt Photo Gear Buteo Mark II wird vorgestellt, welches seine Stärken und Schwächen hat. In der freien Natur wildlebende Tiere zu fotografieren kann eine spannende und zeitaufwendige Angelegenheit sein. Einige Waldbewohner und zutrauliche Tierarten lassen sich problemlos mit der Systemkamera einfangen, aber bei den scheuen und schreckhaften Tieren ist eine Tarnung unumgänglich. Erkennbare Schatten und Umrisse, welche sich in einem schlechten Tarnzelt auftun, sind bei der Tarnfotografie unerwünscht. Beim Buteo Mark II muss man sich hier keine Gedanken bezüglich der Tarnung machen, denn innenliegend wurde das Zeltmaterial schwarz beschichtet. Das Buteo Mark II mit dem Waldmuster ist ein Popup-Zelt mit 2,7kg Gewicht und wird zusammengefaltet in einer Tasche geliefert. Beim ersten Auseinanderfalten springt es auf und „Popup“ schon steht das Zelt. Durch biegsame Stahlfedern wird das Popupzelt in Position gehalten und erhält eine sehr gute Stabilität. Bei idealen und günstigen Wetterverhältnissen kann man sofort mit dem Fotozelt loslegen.
Die Zelttür mit einer Höhe von 1,00 Meter und einer Breite von 60 Zentimeter lässt sich mit einem Reißverschluss vom Zeltinneren und Äußeren öffnen und schließen. Hat man den Zelteingang geöffnet, hängt diese seitwärts und berührt nur ansatzweise den Boden. Hinter der Eingangsöffnung befindet sich ein Tarnnetzgeflecht mit Insektenschutz, welches ebenfalls mit einem Reißverschluss von beiden Seiten bedient werden kann. Das Buteo Mark II besitzt im Inneren eine große Seitentasche, die aber ohne eine Modifikation nur bedingt nutzbar ist. Die Modifikation wird später im Blogbeitrag beschrieben. Wie auf dem Foto zu erkennen, hat das Tarnzelt Probleme bei Regenschauer. Das Zeltmaterial „nass glänzende Zeltwand“ nimmt die Feuchte auf. Dazu später mehr.
Viele unterschiedliche Öffnungen und Möglichkeiten der Tarnfotografie. Auf der gegenüberliegenden Türöffnung befinden sich vier kleine und zwei große Öffnungsmöglichkeiten. Eine Zeltseite hat eine untere längliche Reißverschluss-Öffnung für ein Stativbein, um es nach außen zu stellen, sowie ein Objektivfenster mit Klettverschluss, sowie darüber ein kleines Beobachtungsfenster. Bei der gegenüberliegenden Seite befindet sich ebenfalls eine längliche Reißverschlussöffnung für ein Stativbein und ein sehr großzügiges Ausschaufenster mit Klettverschluss. Die kleinen Ausschaufenster sind alle mit Klettverschluss und einem Insekten-Tarnnetz. Beide Vorschaubilder können vergrößert angeschaut werden. Die Türseite beim ersten linken Bild ist auf der gegenüberliegenden Zeltseite mit den zwei länglichen Ausschaufenstern, welche mit einem Reißverschluss versehen sind. Die Türseite beim zweiten rechten Bild ist auf der rechten Seite.
Zeltmaße: Das Zelt ist angegeben mit Breite 1,15 x Länge 1,15 x Höhe 1,47 Meter. Im Inneren des Buteo Photo Hide Tarnzelt sind die zwei unteren bodenlangen Zeltseiten zirka 1,10 Meter auseinanderliegend. Durch leichte Schräglage des Tarnzeltes ist die Bodenmessung von Zeltseite zu Zeltseite von 1,10 Meter dementsprechend abnehmend nach oben hin. Von der Waldbodenmitte des Zeltes bis zum Zeltdach beträgt die innere Gesamthöhe zirka 1,45 Meter.
Warum ist diese Maßeinheit der Höhe von 1,45 Meter so wichtig? Je nach eigener Körpergröße und Höhe der Sitzgelegenheit kann dies zu Problemen führen. Man setze sich bitte auf seinen Fotostuhl und nimmt nun Maß vom Boden bis zum Kopfende. Werden 1,40 Meter überschritten, dann ist das Tarnzelt ungeeignet. Bei einer Größe von 1,86 Meter und einem Fotostuhl mit Höhe 40cm, beträgt das sitzende Gesamtmaß, je nach Körperhaltung 1,20-1,30 Meter. Das Zelt ist sehr flexibel und sofort einsatzbereit. Mit der Fotoausrüstung und einer Sitzgelegenheit, kann man sich sofort im Tarnzelt verstecken. Nun heißt es geduldig sein und beobachten.
Das Tarnzelt Buteo Mark II hat seine Schwächen bei Wind, Schnee, Frost und Regen.
Diese Schwächen können allerdings schnell durch Modifikationen behoben werden. Bei einem Dauereinsatz ist das Tarnzelt ohne Modifikation eine Enttäuschung, besonders wenn es an der gleichen Stelle für eine längere Zeit bei allen unliebsamen Wetterbedingungen Stand halten soll. Die mitgelieferten Zeltheringe „Entschuldigung: Das wäre eine Beleidigung aller Zeltheringe; ich meinte Biegestäbchen“ halten das Zelt, wenn keinerlei Zeltbewegung zustande kommt. Die mitgelieferten Zeltheringe können direkt entsorgt werden. Zu Testzwecken wurden die migelieferten „Zeltheringe“ benutzt. Nach nicht einmal zwei Wochen und einigen Windböen lagen diese verstreut und verbogen in der Umgebung. Das Tarnzelt war teilweise zusammengefaltet und davongeflogen.
Acht dieser Zeltheringe sind seit Monaten im Dauereinsatz und auch nach extrem sturmartigen Böen halten die neuen Zeltheringe das Zelt an Ort und Stelle, wie festgenagelt.
Vier Zeltheringe wurden in fast sandartigem, die anderen vier Zeltheringe in hart verwurzeltem Boden hineingetrieben „Gummihammer“. Das mitgelieferte Zelt-Befestigungsseil wurde an den oberen Zeltschlaufen verknotet und dann mit den vier von den acht neuen Zeltheringen im Boden verankert. Die mitgelieferten Zeltleinenspanner aus Plastik sind robuster als gedacht.
Das Buteo Mark II hat an den unteren Zeltecken Schlaufen. An diesen wurden die restlichen vier Zeltheringe benutzt, um das Zelt am Boden zu fixieren. Das Zeltdach hat leider seine Schwächen. Das Dachdesign ist kein Meisterwerk und es fehlt eine wasserabfließende Konstruktion. Schon nach dem ersten leichten Regenschauer erweist sich das Zeltdach als kleiner Mini-Stausee und das Material ist in kürzester Zeit nicht wirklich wasserabweisend. Das angestaute Regenwasser kann nicht ablaufen und sickert durch das Zelt. Auch die Seiten des Zeltes glänzen von innen schön feucht, siehe erstes Bild. Warum der Hersteller nicht in der Lage ist, wenigstens eine Grundimprägnierung durchzuführen ist einem schleierhaft und wir sprechen hier von Gesamtkosten von zirka 6,00 Euro als Privatperson.
Die Vorschaubilder können vergrößert angeschaut werden. Das dritte und letzte Bild zeigt den berühmt berüchtigten Mini-Stausee Buteo auf dem Dach des Tarnbergs Photo Gear.
Eine vernünftige Imprägnierung auf das Zeltmaterial wirkt wie ein Wundermittel der Wasserabweisung. Die Imprägnierung sollte auf das trockene Zeltmaterial und im Außenbereich, am Besten bei schönem Wetter, durchgeführt werden. Bei einem erneuten Test nach der Imprägnierung und einem schönen Regenguss wurde der Mini-Stausee absichtlich stehen gelassen. Nach knapp zwei Wochen ist das Ergebnis mehr als beeindruckend. Der Eimer im Zeltinneren war absolut trocken und es tropfte nichts. Eine absolute Wasserdichtigkeit wurde herbeigeführt. Imprägniersprays kosten heutzutage auch nicht mehr die Welt und der Essiggeruch vom Einsprühen verfliegt nach kurzer Zeit. Hier kann man wieder im tiefen Amazonas suchen: Imprägnol universal Imprägnierspray 400ml.
Fazit: Das modifizierte Einmann-Tarnzelt hat von Oktober 2019 bis Mai 2020 nun mehrere Wetterstrapazen mitgemacht. Heftige Windböen hat das Photo Gear Buteo Mark II überstanden und das Zeltmaterial, genauso wie die neuen Zeltheringe, zeigen keine Schwäche. Der Buteo Stausee war ebenfalls durch Eiseskälte, genauso wie das Zelt, eingefroren und wieder aufgetaut. Kohl- und Blaumeisen nutzen die Seile als kurzweilige Rastplätze und auch Schnee konnte dem modifiziertem Tarnzelt nichts anhaben. Die Imprägnierung, besonders intensiv auf dem Dachmaterial angewendet, hält auch nach nun 6 Monaten. Eine Nachbehandlung sollte sicherheitshalber wieder durchgeführt werden.
Das Tarnzelt modifiziert mit gutem Imprägnierspray „2x400ml zirka 6,00 Euro“ und vernünftigen Zeltheringen „8 Stück zirka 25,00 Euro“ ist perfekt für die Outdoor-Tarnfotografie. Wer schreckhafte und scheue Tiere an einem festen Ort fotografieren möchte, für den eignet sich das Tarnzelt mit Modifikation.
Das Buteo Mark II Einmann-Tarnzelt
steht immer noch am selben Platz und hat sogar im inneren Besucher bekommen, die ganz friedlich um mich herumsummen. Jetzt warte ich, damit die gallischen Wespennester der Feldwespe verlassen werden, damit eine erneute Imprägnierung vollzogen werden kann. Hier ein paar Bilder aus noch kälteren Zeiten.
und aus dem Tarnzelt heraus kann man auch schöne Aufnahmen tätigen. Natürlich gehört auch ein wenig Glück immer mit dazu, denn Vögel im Flug zu fotografieren ist nicht besonders einfach.
Ein Star im Flug und ein Eichelhäher beim Gefieder putzen. |
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Echter Erfahrungsbericht mit Bilder zum Buteo Mark II Photo Gear
Seit Oktober 2019 steht das Tarnzelt permanent auf dem eigenen Grundstück und hat den ersten frostigen und verschneiten Winter 2019, sowie die orkanähnlichen Stürme und Regenschauer gut überstanden. Im Mai 2020 nisteten sogar Feldwespen in dem Zelt und dabei musste ich feststellen, dass diese Wespen sehr friedfertig sind. Ebenfalls im Mai 2020 wurde ein originales Verankerungsseil, welches gerissen war, neu geflickt.
Zirka im August 2020 machten sich weitere Materialermüdungen durch die Umgebungseinflüsse bemerkbar. Im Eingangsbereich bekam der Tarnstoff, welcher auch als Insektenschutz dient, leichte Risse. Diese breiteten sich dann zum Jahresende immer weiter aus und es entstanden auch neue Risse. Ein auswechselbarer Tarn- und Insektenschutz mit Klettverschluss oder einer zusätzlichen Reißverschlussverbindung wäre schön gewesen. Ist aber nicht so.
Die frostigen Temperaturen im Winter 2020 haben das Tarnzelt dann so stark strapaziert, dass ein Riss am Fensterstoff entstanden ist. Da sich permanent Wasser im Dachbereich ansammeln konnte, diese Konstruktion ist mir bis heute ein Rätsel, wurde das Stoffmaterial am Dach stark beansprucht. Durch eisige Temperaturen in der Nacht ist das angesammelte Wasser gefroren und je nach Tagestemperatur sowie Sonnenbestrahlung ist der gefrorene Buteo-Eis-Stausee wieder aufgetaut. Dies hatte Dezember 2020 zu Folge, dass sich ein Stoffriss im Dachbereich aufgetan hat.
Alle Reißverschlüsse von ihrer Funktion sind erstaunlicherweise in tadellosem und gut funktionierendem Zustand. Lediglich der Großteil der Schlaufen an diesen sind beim Versuch zu Öffnen/Schließen abgerissen.
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