Die Nachtfotografie mit der Langzeitbelichtung und das Licht im Dunkeln.
Die unterschiedlichen Lichter von gelb, rot, weiß bis zum bläulichen Farbton lassen eine Stadt bei Nacht pulsieren und wirken faszinierend. Zur Abend- und Nachtzeit, wenn die Lichter eingeschaltet werden, wirken Häuser, beleuchtete Straßen und Städte stimmungs- und liebevoll. Einige Lichter lassen ein Gebäude bei Nacht in neuem Glanz erscheinen. Besonders zur Herbst- und Winterzeit, wenn die Dämmerung früher einsetzt und wenn die Sonne langsam hinter dem Horizont untergeht, dann weiß man das sich der Tag zu Ende neigt und nun beginnt eine spannende Fotografie; die Nachtfotografie. Viele Fotografen warten auch gezielt auf die „blaue Stunde“. Dies ist der Zeitpunkt, an dem der Tag zum Abend wird und die Sonne den Himmel ein letztes Mal mit Ihrem Sonnenlicht streichelt bzw. bei Tagesanfang ist „die blaue Stunde“ die Zeitspanne kurz vor Sonnenaufgang. Zu diesen beiden Zeitpunkten wird der Himmel tiefblau und es entstehen besonders reizvolle Bilder.
Bei den kühleren Temperaturen im Herbst sowie Winter halten sich die Menschen auch lieber im Warmen auf und durch die externen Lichtquellen in den Häusern, Wohnungen, Geschäften, sowie von den Straßenlaternen wird die nächtliche Fotopirsch zu einem Lichtspektakel.
Interessante Bilder entstehen auch bei Motiven, die durch Kerzenschein oder durch bunte und minimalistische Beleuchtung, bei wenig Umgebungslicht, an einem dunklen Ort fotografiert werden. Jede DSLR „Digital Single Lens Reflex“ und DSLM „Digital Single Lens Mirrorless“ können auch bei geringer Lichtmenge in einem dunklen Raum, in der Dämmerung, oder bei Nacht beeindruckende Bilder aufnehmen. Meistens reicht schon eine Lichtquelle aus, damit die DSLR Spiegelreflexkamera oder DSLM Systemkamera spiegellos ein Bild erstellen kann. Bei der Miniatur- oder Lichtzeltfotografie kommt es auch zu Situationen, in denen eine Langzeitbelichtung erforderlich ist, obwohl das Objekt gut ausgeleuchtet wird. Besonders wenn eine hohe Schärfe in der Tiefe „Schärfentiefe“ benötigt wird und das Objekt im Lichtzelt sehr klein ist. Die längere Belichtungszeit, herbeigeführt durch die hohe Blendenzahl „geschlossene Blende“, wird dann schnell zu einer Herausforderung.
Bei der Langzeitbelichtung können starre Lichter zu einer Sternenexplosion werden und schnell bewegende Objekte verwischen als Geisterspur im Nirgendwo. Schnelle Motive verschwinden, doch die leuchtenden und vorbeiziehenden Lichtquellen bleiben als Lichtexistenz in einem Farbenspektakel vorhanden.
Der Unterschied zur „normalen“ Fotografie bei genügend Licht und kurzen Belichtungszeiten zu der „außergewöhnlichen“ Langzeitbelichtung wie die Nachtfotografie ist, dass die Fotoapparate bei schlechten Lichtverhältnissen oder hohen Blendenwerten eine längere Belichtungszeit durchführen. Es ist fast unmöglich, dass der Fotograf die Spiegelreflexkamera oder die Systemkamera bei den extremen Belichtungszeiten, die teilweise mehrere Sekunden andauern, so ruhig halten kann, dass die Bilder „Nachtbilder“ keine Verwacklungen aufweisen.
Ein Stativ ist bei einer Langzeitbelichtung und dieser Art der Fotografie unbedingt notwendig.
Bei den Stativen gibt es unterschiedliche Varianten. Es sollte stabil stehen und mehrere ausfahrbare Beinsegmente haben, so dass das Stativ auf eine individuelle und angenehme Arbeitshöhe gebracht werden kann. Es gibt Stative mit fest integriertem Stativkopf und flexiblen Stativkopf, welcher austauschbar ist. Nicht unrelevant ist das Eigengewicht und Aufnahmegewicht des Stativs. Einige Kameras wiegen teilweise bis zirka 1250 Gramm ohne Akku „Batterie, Spannungsversorgung“. Wenn an die Kamera noch ein hochwertiges Teleobjektiv mit drei Kilogramm Gewicht angeflanscht wird, dann kann ein Gesamtgewicht von vier bis fünf Kilogramm schnell zusammenkommen. Dieses Aufnahmegewicht sollte das Stativ und der Stativkopf dann auch bewältigen können. Alle Bilder können für eine größere und detailreichere Ansicht angeklickt werden.
Mit einem Stativ und Stativkopf „Auch als Set erhältlich“ wird in der Regel eine Schnellwechselplatte mitgeliefert. Diese reicht in der Regel für einen Fotoeinsteiger vorerst aus. Je nach Begeisterung und weiterem Zubehör sollten weitere Schnellwechselplatten geordert werden. Hier zu sehen ist das Manfrotto Stativ MK190X Pro4 mit Stativkopf MHXPRO-BHQ2. Das abgebildete Stativ besitzt vier Segmente, davon können 3 Beinsegmente auf eine flexible Höhe gebracht und mit stabilen Flip-Lock-Schnellverschlüssen arretiert werden. Die Mittelsäule kann um 90 Grad in die Horizontale für ungewöhnliche Aufnahmen gebracht werden. Die Maximalhöhe beträgt 1,38 Meter und mit einem Stativkopf BHQ2 ist das Kameradisplay, mittig gemessen, bei zirka 1,55 Meter. Bei voll ausgefahrenen Stativbeinen inklusive Mittelsäule ist die Stativhöhe bei zirka 1,60 Meter (Kameradisplay wieder mittig gemessen ist bei 1,76 Meter). Die minimale Arbeitshöhe mit vollständig seitlich gespreizten Beinsegmenten und horizontaler Mittelsäule liegt bei 8 Zentimeter. Das Stativ kann bis zu 7 Kilogramm tragen, wiegt selbst nur 2Kg und hat eine Tragehöhe von 49 Zentimetern. Der Stativkopf kann ein Tragegewicht bis zu 10 Kilogramm aufnehmen. Das Stativ inklusive MHXPRO-BHQ2 Stativkopf kann um die 200,00 Euro ergattert werden. Das Stativ ist ausgezeichnet. Der Stativkopf könnte präziser einzustellen sein.
Stativkopf mit Aufnahme und Schnellwechselplatte
Eine Schnellwechselplatte besitzt eine gesicherte Gewindeschraube von 1/4 Zoll. Diese wird in das jeweilige Aufnahmegewinde/Aufnahmebuchse „1/4 Zoll 20 Gang UNC-Gewinde“ an der Unterseite des Kameragehäuses oder an der Objektivschelle befestigt. Die Stativgewinde sind genormt. Wer einen Kameragurt „Schultergurt, Dual-Kameragurt, Doppel-Kameragurt“ besitzt, kann sich überlegen die normale Gewindeschraube durch eine Blackrapid FastenR Tripod Adapterschraube zu ersetzen.
Befestigungsmöglichkeiten vom Stativkopf mit Schnellwechselplatte zum Fotoequipment
Bei der Nachtfotografie und der Fotografie mit wenig Licht kann es vorkommen, dass die Elektronik zum scharf stellen „Autofokus“ auf das Objekt versagt, dann muss manuell scharf gestellt werden.
Beim manuellen Scharfstellen „Objekt fokussieren“ wird der Objektivschalter von AF „automatischer Autofokus“ in MF „manuelle Fokuseinstellung“ gebracht. Nun kann am Objektiv mithilfe des Schärferings das Objekt der Begierde manuell scharf fokussiert werden.
Beim linken Objektiv steht der Wahlschalter auf AF „Autofokus“. Bei dieser Stellung wird bei halb heruntergedrücktem Auslöseknopf das Motiv/Objekt vollautomatisch fokussiert; scharf gestellt. Das Objektiv ist eine Festbrennweite und hat entsprechend nur einen vorderen Stellring „geriffelt“, welcher bei Schalterstellung MF zum Scharfstellen des Objekts nach rechts und links gedreht werden kann.
Das rechte Objektiv ist ein Zoomobjektiv von 24-105mm und hat den Wahlschalter der Fokussierung auf MF „manueller Fokus“ stehen. Dies bedeutet, dass keine automatische Scharfstellung durch die Kamera/Objektiv erfolgt. Die Fokussierung/Scharfstellung des Objekts erfolgt bei derzeitiger Schalterstellung lediglich mit dem hinteren „geriffelten“ Stellring. Zoomobjektive besitzen zwei Stellringe „beide geriffelt“ vor und nach den Funktionsschaltern. Dabei ist der Stellring nahe des Objektivaustrittslinse zum Zoomen und der Stellring am Objektivflansch zum manuellen Fokussieren.
Einige Objektive besitzen weitere Wahl- oder Funktionsschalter am Objektiv. Je nach Objektivbrennweite ist ein Wahlschalter mit der Beschriftung IS oder Stabilizer zu finden. Dieser kann ein- oder ausgeschaltet (ON/OFF) werden. Der Stabilizer bzw. IS „Image-Stabilizer“ stabilisiert bzw. gleicht bei einer Freihandaufnahme die unruhigen Bewegungen aus. Es gibt auch einen Distanzschalter mit Full und verschiedenen Entfernungsangaben, welcher das Fokussieren auf eine gewisse Entfernung begrenzt. Bei einer Stativaufnahme wird empfohlen die Stabilizer-Funktion abzuschalten! Diese Funktion kann sich negativ, wenn die Kamera auf dem Stativ ist, auf die Aufnahme auswirken.
Mit einem Stativ im Gepäck hat man die Möglichkeit rauscharme Bilder zu erstellen, da man mit einem niedrigen ISO-Wert und fast zeitlos arbeiten kann. Dies bedeutet bis zu einer Belichtungszeit von 30 Sekunden braucht man sich keinerlei Gedanken zu machen und kann den kleinstmöglichen Empfindlichkeitswert für den Bildsensor „ISO“ einstellen. ISO bezeichnet technisch gesehen die Sensitivität des Bildsensors. Das ankommende Licht auf dem Bildsensor wird in digitale Bildsignale umgewandelt und umso höher der ISO-Wert eingestellt wird, desto stärker werden die eingehenden Lichtsignale verstärkt. Allerdings hat das auch den Effekt, dass ab einer gewissen ISO-Zahl auch das Grundrauschen und Farbfehler verstärkt und sichtbar werden. Je größer der Bildsensor bei gleichbleibender Pixelanzahl, desto weniger Bildrauschen wird produziert.
Je nach Kameramodell kann kein Unterschied von ISO100 bis ISO400 festgestellt werden. Im Kreativprogramm Zeitautomatik mit Blendenvorwahl ist bei der Nachtfotografie, oder bei der Fotografie mit wenig Licht, die errechnete Zeit der Feind Nummer Eins. Wenn eine Zeit von mehr als 30 Sekunden (30″) berechnet wird, dann gibt die Kameraelektronik eine visuelle Warnung an den Fotografen, da dies die maximale Belichtungszeit des Halbautomatikprogramms ist. Nun kann man mit der ISO-Empfindlichkeit den Wert steigern, den Blendenwert vermindern „Blendenlamellen öffnen“, oder auf das Kameraprogramm Bulb-Modus umschalten. Der [B]ulb-Mode wird am Ende des Beitrags kurz erläutert.
Bildrauschen und Bildstörungen im hohen ISO-Bereich
Ein Elefant wurde mit einer einzigen Lichtquelle beleuchtet, als Hintergrund diente ein Karton, welcher generell eine raue und körnige Oberfläche hatte. Die folgenden Aufnahmen wurden mit einer Vollformatkamera und einem 50mm Objektiv auf einem Stativ getätigt. Folgende ISO-Werte kamen zum Einsatz: ISO 100 // ISO 400 // ISO 10.000 // ISO 25.600 // ISO 32.000 // ISO 51.200. Ab ISO 10.000 wird ein Bildrauschen „Bildstörungen“ erkennbar und bei ISO 51.200 ist das Bildrauschen extrem sichtbar, dabei werden auch Bildinformationen vom Motiv zerstört. Hohe ISO-Werte begünstigen besonders in dunklen Bildbereichen das Grundrauschen und Farbfehler. Eine weit geöffnete Blende „niedrige Blendenzahl“, wenn die Schärfentiefe für das Motiv angemessen ist, bietet eine erhöhte Lichtmenge für den Bildsensor. Dies hat eine positive Auswirkung auf den ISO-Wert.
Klick mich an! Bilder werden, je nach Bildschirmgröße, formatfüllend bis 1500 x 1000 Pixel dargestellt. Beispielbilder Rauschverhalten: Beim kompletten Bild, welches auf 1500×1000 Pixel reduziert wurde, fällt das Rauschen nicht so extrem auf. Bei den 100 Prozent Bildausschnitten kann man das tatsächliche Rauschen beurteilen. Dies bedeutet: Wird ein großflächiges Bild am Ende für das World-Wide-Web reduziert „heruntergerechnet“, dann vermindern sich auch die sichtbaren Bildstörungen.
Bildrauschen/Bildstörungen werden begünstigt durch lange Belichtungszeiten, hohe ISO-Werte, wenig Licht (Nachtaufnahmen) und bei zu hoher Sensortemperatur (Kamera bei Hochsommer im Auto). Werden im Nachhinein Bilder gecroppt „vergrößert, zurechtgeschnitten“ um Details zu zeigen, dann wird auch das Bildrauschen sichtbarer. Auch wenn später dunkle Bereiche aufgehellt werden, wird das Bildrauschen dabei verstärkt.
Kritische Belichtungszeiten
Wird ein Motiv mit wenig Licht im Kreativprogramm Zeitautomatik mit Blendenvorwahl fokussiert, dann ergeben sich Belichtungszeiten von einer bis mehreren Sekunden. Jetzt wird klar, warum ein Stativ so wichtig ist. Drückt man nun mit den „normalen“ Kameraeinstellungen den Auslöser halb „Objekt wird fokussiert“ und dann voll durch „Aufnahme wird gestartet“, passiert folgendes: Der Spiegel, welcher sich nach oben bewegt, sowie Berührungen der Gerätschaften „Objektiv, Kamerabody, Stativkopf, Stativ“ können das ganze System erschüttern. Bei diesem Vorgang wird der Bildsensor unabsichtlich in Bewegung gebracht, wobei die Bildinformationen verwackelt und nicht stabil aufgenommen werden.
Um Erschütterungen, die von der Kamera, dem Stativ oder Menschen verursacht werden, entgegen zu wirken, besitzen moderne Kameras eine Spiegelvorauslösung, auch Spiegelverriegelung genannt. In der Menü-Einstellung der Kamera kann diese Funktion aktiviert werden. Mit aktivierter Spiegelvorauslösung wird beim ersten Auslösen der Spiegel „hochgeklappt“ in Position gebracht. Diese Erschütterung durch den hochschnellenden Spiegel wird auch bei einigen Fotografen als Spiegelschlag bezeichnet. Ein zweites Auslösen startet die Aufnahme.
Eine Spiegelverriegelung sollte in Verbindung mit dem Selbstauslöser oder einem Fernauslöser „kabelgebunden, funk“ genutzt werden. Hierbei wird der Auslöseknopf an der Kamera oder der Bedienknopf des Fernauslösers einmalig gedrückt und dann können Sie entspannt abwarten. Fernauslöser können meist individuell eingestellt werden und bringen teilweise verschiedene Einstellmöglichkeiten wie Intervallprogramme mit. Je nach Kameramodell kann der Selbstauslöser eingestellt werden, oder hat eine fest eingestellte Zeit. Dies bedeutet: Der Spiegel bewegt sich nach oben und der Selbstauslöser von „2, 4, 6 oder 8“ Sekunden lässt die Kamera erst einmal zur Ruhe kommen. In dieser Zeit nicht die Kamera, das Objektiv und Stativ berühren. Auch bei einem wackligen Holzboden einfach mal stillstehen, oder von der Kamera und dem Stativ einen Schritt zurück gehen. Nachdem die Selbstauslösezeit abgelaufen ist, werden die Bildinformationen auf den Bildsensor gebannt und das erste Langzeitbelichtungsbild entsteht.
Kamera Menüeinstellungen Spiegelverriegelung und Selbstauslöser
Spiegelverriegelung. | Selbstauslöser. |
Je nach Kamera kann sich die Spiegelverriegelung im Menü oder in den CFn-Einstelllungen befinden. Im Notfall die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen. Für die neuen Kameras sind viele Anleitungen als PDF erhältlich. | Je nach Kameramodell sind feste Zeiten hinterlegt, wie oben zu sehen 2 Sekunden. Bei einigen Kameras kann auch eine individuelle Auslösezeit eingestellt werden, wie oben zu sehen das Zeitsymbol ohne angegebene Zeit. |
Die geringe Lichtmenge fordert eine längere Belichtungszeit.
Das beleuchtete Motiv im Dunkeln einzufangen ist eine besondere Aufgabe und wird belohnt mit faszinierenden Nachtfotografien. Wenn man bei Dunkelheit mit dem Foto-Equipment unterwegs ist, empfiehlt es sich immer eine Taschenlampe mit dabei zu haben. Nachtbilder sollten, wenn nicht spontan, am Tage vorbereitet werden. Sie haben noch die Erinnerung, wie großartig das Objekt in der Nacht aussah, oder erkunden bei Tageslicht die besten Positionen für sich, das Stativ und Equipment, um das Objekt in der Dunkelheit zu fotografieren. Bei der Erkundung am Tag kann vermieden werden, dass Sie und das teure Equipment in der Nacht unfreiwillig in einen Fluss baden gehen, oder sonstige unangenehme Überraschungen auftreten. Großstädte scheinen in der Nacht förmlich zu pulsieren. Gestalten Sie stimmungsvolle und interessante Nachtfotos mit den Neonlichtern der Reklameschilder, oder fangen Sie das Licht der Autoscheinwerfer der vorüber fahrenden Kraftfahrzeuge ein, welches auf dem digitalen Bild zu einer Lichtspur wird. Sie können auch Gebäude oder Karusselle fotografieren, welche in der Nacht bunt leuchten und am Tage nicht beachtet werden. Bei der Produktfotografie von zum Beispiel Miniaturen empfiehlt sich ein Lichtzelt und mit etwas Kreativität werden die Produkte mit zusätzlichem Finesse in Szene gesetzt, wobei je nach Blendenwert ebenfalls längere Belichtungszeiten nötig sind.
Bilder Langzeitbelichtungen
Der [B]ulb-Modus
Wenn die automatisch errechnete Belichtungszeit das Maximum von 30 Sekunden übersteigt, dann signalisiert die Kamera dies. Entweder wird die maximale Belichtungszeit von 30 Sekunden speziell eingefärbt, fängt an zu blinken, oder die Kamera verweigert sogar die Aufnahme. Eine Möglichkeit wäre nun der [B]ulb-Modus der Kamera. Für dieses Kameraprogramm sollte das Kameramenü über einen Langzeitbelichtungs-Timer verfügen, oder man benötigt unbedingt einen Fernauslöser. Im [B]ulb Modus kann man nun die Blendenzahl und den ISO-Wert „Bildsensorempfindlichkeit“ einstellen. Die zu belichtende Zeit wählt man nun manuell anhand des Langzeitbelichtungs-Timers oder man nutzt den Fernauslöser. Es gibt keinen Richtwert für die Belichtungszeit und hier heißt es nun mit der Zeit experimentieren.
Einstellung [B]ulb-Mode |
Kameramenü Langzeitbelichtungstimer |
Die Spiegelverriegelung sollte auch im [B]ulb-Modus eingeschaltet werden. | Der Selbstauslöser ist nur bedingt notwendig. |
Besitzt die Kamera den Langzeitbelichtungstimer, dann kann die Betriebsart Selbstauslöser gewählt werden. Beim ersten Auslösen der Kamera wird die aktivierte Spiegelverriegelung durchgeführt und die vorgegebene oder eingestellte Zeit beim Selbstauslöser läuft ab. Danach folgt die Bildaufnahme mit der eingestellten Zeit im Kameramenü vom Langzeitbelichtungstimer. Bildkontrolle durchführen und eventuell die Aufnahme mit einer längeren oder kürzeren Belichtungszeit durchführen.
Wenn die Kamera DSLR/DSLM kein Langzeitbelichtungs-Timer-Menü besitzt kann nur noch ein Fernauslöser weiterhelfen, entweder mit Funkübertragung oder kabelgebunden. Der einfache Fernauslöser startet mit dem ersten Drücken des Auslöseknopfes die aktivierte Spiegelverriegelung „der Spiegel bewegt sich nach oben und gibt den Bildsensor frei“. Nach der vorgegebenen oder eingestellten Zeit von „2, 4, 6, 8“ Sekunden startet die Bildaufnahme. Nun hat man ein gutes inneres Zeitgefühl oder nimmt eine Uhr zu Hilfe und drückt nach größer 30 Sekunden den Auslöseknopf an der Fernbedieneinheit erneut. Die Aufnahme wird beendet. Bildkontrolle durchführen nicht vergessen.
Funkfernauslöser mit Programmeinstellungen
Der professionelle Funkfernauslöser wird nur bedingt benötigt, wenn die Kamera ein Menü mit Langzeitbelichtungstimer und das Kameramenü Betriebsart Selbstauslöser besitzt. Bei Einsatz eines Funkfernauslösers kann die Betriebsart auf Einzelbild eingestellt werden, wie oben zu sehen mit der markierten Umrandung am Selbstauslöser-Bild. Der Receiver wird auf den Blitzschuhkontakt geschraubt und zusätzlich mit einem Steuerkabel von Receiver zur Funkfernauslösebuchse an der Kamera verbunden. Die programmierbare Funkfernbedienung hat viele verschiedene Menüeinstellungen. Unter anderem können mehrere Intervallzeiten eingegeben werden und durch einen Knopfdruck wird die Kamera zeitgesteuert. Der professionelle Fernauslöser kann mit mehreren Zeiten umgehen und die Kamera fernsteuern.
Spiegelverriegelung. | Selbstauslöser. |
– Captur Module Pro verwacklungsfreie Einzelbildaufnahme – Einstellungen:
Folgende Einstellungen als Beispiel für eine verwacklungsfreie Einzelbildaufnahme mit Hähnel Captur Pro. Spiegelverriegelung im Kameramenü einschalten. Hähnel Captur Delay auf 00:00’03 Sekunden einstellen, weiter zu INTVL1 00:00’06 Sekunden einstellen und INTVL1 N [002] einstellen. INTVL2 N sollte bei [001] eingestellt sein, dann wird auch eine eventuell eingestellte Zeit bei INTVL2 ignoriert.
Sind alle Einstellungen vorgenommen wird die Start/Stop Taste betätigt. Bis der erste Impuls kommt läuft eine Zeit von 3 Sekunden Delay ab und der Spiegel schwingt nach oben. Nun startet Intervall1 mit 6 Sekunden „Erschütterungen ausklingen lassen“ und danach wird erneut ein Impuls gesendet zur Bildaufnahme.
– Captur Module Pro verwacklungsfreie Einzelbildaufnahme im Bulb-Modus – Einstellungen:
Folgende Einstellungen als Beispiel für eine verwacklungsfreie Bulb-Langzeitbelichtung sollte durchgeführt werden. Die Spiegelverriegelung im Kameramenü einschalten. Am Funkfernauslöser kann die Delay Zeit auf 00:00’00 Sekunden eingestellt werden. Die individuelle und gewünschte Belichtungszeit kann bei LONG 00:00’55 Sekunden eingestellt werden. Die Zeiten bei INTVL1 und INTVL2 können vernachlässigt werden, da INTVL1 N auf [001] sowie INTVL2 N auf [001] eingestellt werden.
Nun die Kamera auf [B]ulb-Modus stellen und folgendes durchführen: Entweder den Auslöseknopf an der Kamera 1 x drücken (das ist möglich, aber unsinnig). Also dann 1 x den großen Startknopf zwischen Lock und Start/Stop an der Hähnel Fernbedieneinheit durchdrücken. Wir hören, dass der Spiegel hochklappt (klack). Nun warten wir nach Gefühl bis zu 6 Sekunden und drücken den Start/Stop Knopf. Die Belichtung startet und wird solange durchgeführt bis die angezeigte Zeit [LONG] abgelaufen ist. Nach Ablauf der Zeit wird die Bildaufnahme beendet.
Gegen inhaltslose Bilder
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Das Internet wird zunehmend zum Speicherort für inhaltslose Bilder. Auf dieser Webseite wurde seit Anbeginn darauf Wert gelegt, dass die bereitgestellten Aufnahmen informativ oder mit kreativen Texten untermalt werden.
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